14. Dezember 2024

Crypto Markt Update Mai 2022 – Wo stehen wir aktuell und wohin könnte die Reise gehen?

Lesedauer: 24 Minuten
Crypto Markt Update: Bitcoin-Münze auf einer Tastatur mit Preischart im Hintergrund, Analyse der Preisentwicklung und Marktprognosen 2025.
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Es ist mir eine riesige Freude, dir das allererste Crypto Markt-Update auf Crypto Valley News zu präsentieren.

Obwohl das Portal noch in einigen Bereichen in der Beta-Version ist, freuen wir uns darauf, dir bald eine umfassende Plattform und damit eine One-Stop-Source für alle Themen rund um Blockchain anzubieten.

Wir möchten daher alle treuen Leserinnen und Leser unter euch begrüssen, die uns seit den Anfängen von AlbCodes folgen – und wir freuen uns auf eure Feedbacks und Meinungen.

Der harte Kern unter euch weiß genau, wie ultra-bullish wir zu Crypto & Blockchain eingestellt sind. Daher überrascht dieses Marktupdate sicherlich den einen oder anderen von euch.

Wir fühlen uns als Blockchain Research Unternehmen und Crypto News Portal jedoch dazu verpflichtet, euch nicht nur die positiven Seiten der Crypto-Welt zu zeigen, sondern auch die knallharte Realität. Das wollen wir mit diesem umfassenden Markt-Update tun, indem wir verschiedene makroökonomische Themen beleuchten, die den Blockchain-Space aktuell stark beeinflussen.

Eines möchten wir jedoch bereits an dieser Stelle klären: An unserer oben erwähnten bullishen Einstellung zu Crypto & Blockchain hat sich langfristig nichts geändert – ganz im Gegenteil. Bitcoin, Crypto und dezentrale Protokolle sind wohl mit Abstand die grösste Revolution und Disruption seit Entstehung des Internets in den 90er Jahren und dies wird sich in den kommenden Jahren auch weiterhin in den Crypto-Preisen abzeichnen.

Kurz- bis mittelfristig sehen wir jedoch einige grosse Herausforderungen, die nicht ignoriert werden können. Dies gilt nicht nur für den Crypto-Markt, sondern global und verteilt über so ziemlich jede erdenkliche Assetklasse.

Denn unabhängig davon, über welchen Markt wir sprechen, sollte jedem Investor klar sein, dass wenn Assetpreise über einen längeren Zeitraum derart ansteigen, wie dies in den vergangenen Jahren der Fall war, es zwangsweise irgendwann zu einer Korrektur kommen muss. Je länger sich ein Bullenmarkt in einer bestimmten Assetklasse behaupten konnte, desto heftiger schlägt die Korrektur in der Regel zu, was dann teilweise bis hin zu einem Wirtschafts-Crash führen kann.

Wirtschafts-Indikatoren & Daten

Siehst du dir die aktuellen Fundamentaldaten der Volks- und Wirtschaftsindikatoren an, so sollten eigentlich bei jedem Ökonomen die Alarmglocken läuten. Aber das tun sie nicht, denn die Mainstream-Presse lässt uns stets glauben, dass alles in Ordnung ist. Trotzdem gibt es keinen wirklich relevanten Wirtschafts-Indikator, der nicht seit längerem schon auf eine Wirtschafts-/Finanzkrise hindeutet.

Unglaubliches Kreditwachstum und Gelddrucken, Banken mit minimalen Sicherheiten, Immobilien und deren Zinsen, private und institutionelle Schulden, BIP und deren Prognosen, rasante (globale!) Inflationsentwicklung, krasse Verknappung und Verteuerung von Rohstoffen (Holz, Metall, Öl, Gas, etc.) sowie die aktuell herrschenden geopolitischen Ausnahmezustände mit verschiedenen Konflikten (Russland/Ukraine, China/Taiwan, usw.) und die noch immer schlummernde Gefahr einer erneuten Corona-Lockdown-Welle sind nur einige davon.

Wenn man beginnt, mögliche Wirtschafts-Crash-Theorien zu recherchieren, landet man früher oder später bei Harry S. Dent, Peter Schiff und Robert Kiyosaki. Diese drei Makro-Analysten und Ökonomen haben allesamt einen beeindruckenden Track-Record auf bisherige Prognosen.

Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass vor ein paar Monaten noch, geschweige denn vor ein paar Jahren, niemand so richtig an eine globale Wirtschafts-Korrektur bzw. Rezession glauben wollte. Heute allerdings werden verschiedenste und auch renommierte Stimmen immer lauter.

Das aktuellste prominente Statement dazu kommt von Elon Musk, der ebenfalls glaubt, dass wir uns auf direktem Weg in eine Rezession befinden. Tesla-Chef Elon Musk sagte in einer E-Mail an Führungskräfte, die Reuters vorliegt, er habe ein „super schlechtes Gefühl“, was die US-Wirtschaft angeht.

Die E-Mail mit der Überschrift „Einstellungsstopp weltweit“ wurde zwei Tage, nachdem Musk seine Mitarbeiter aufgefordert hatte, an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren oder zu gehen, verschickt. Er sagte auch, dass er etwa 10% des Personals seines Elektroautounternehmens abbauen muss.

Musk hat kürzlich davor gewarnt, dass sich die US-Wirtschaft entweder bereits in einer Rezession befindet oder auf eine solche zusteuert. Der milliardenschwere CEO von Tesla und SpaceX glaubt jedoch, dass eine Rezession „eine gute Sache“ ist: „Es hat zu lange Geld auf Narren geregnet und es braucht nun einfach einige natürliche Insolvenzen“. Er schätzt ausserdem, dass die Rezession zwischen 12 und 18 Monaten dauern wird. Mit dieser zeitlichen Prognose stimmt Elon Musk 1:1 mit der Prognose von Harry Dent überein, der ebenfalls damit rechnet, dass die Rezession bis ca. Ende 2023 andauern wird.

Adam Jonas, Analyst bei Morgan Stanley, ist der Meinung, dass Musks Bedenken beherzigt werden sollten und führt aus: „Elon Musk hat einen sehr exklusiven Einblick in die Weltwirtschaft. Wir glauben, dass eine Botschaft von ihm eine hohe Glaubwürdigkeit haben würde.“

DeFi (Decentralized Finance) vs. Traditionelles CeFi (Centralized Finance)

Sollte sich also tatsächlich ein Wirtschaftscrash abspielen, so glauben wir, dass die traditionelle Finanzbranche mit all ihren abhängigen Intermediären – insbesondere wegen den ganzen Crypto- und DeFi-Protokoll-Innovationen der letzten Jahre, derart unter Druck geraten ist (und dies in Kombination mit Verschuldung, Kreditausfällen und Vertrauensverlust), dass es diesen Wirtschaftssektor wohl am schlimmsten treffen wird.

Obwohl wir euch insbesondere seit Ausbruch von Corona über dieses mögliche Ereignis einer globalen Wirtschaftskrise informieren und aufklären, war es durch die rigorosen Staatsinterventionen (bedingt durch das unglaubliche Erschaffen und Gelddrucken von FIAT-Währungen) kaum möglich, einen konkreten Zeitpunkt zu prognostizieren.

Aktuell jedoch glauben wir nicht nur, dass dies womöglich tatsächlich im Jahr 2022, 2023ff passieren wird, sondern ziemlich sicher bereits begonnen hat.

Nachfolgend werden wir versuchen, diese Theorien bestmöglich und nachvollziehbar darzulegen.

Um die aktuellen Marktauswirkungen verstehen zu können, braucht es einen tiefgründigen Blick auf die Makroökonomie und dies wiederum global betrachtet.

Funny Money Printing vs. Tapering

Wir wissen alle, dass die Crypto-Welt berühmt ist für unglaubliche, technologische Innovationen. Unter anderem ist dies bei vielen (Crypto-Fans) genau der Grund für die ganze Faszination. Selbst als größter Bitcoin- und Blockchain-Enthusiast muss man jedoch leider zugeben, dass auch die Kryptopreise ohne das vergangene Jahrzehnt des nahezu unbegrenzten Gelddruckens der Zentralbanken, nicht annähernd so hoch gestiegen wären, wie dies bis zum Cycle-Top vom November 2021 der Fall war.

Das Verhalten der Nationalbanken und dies insbesondere seit Ausbruch der Corona-Pandemie ist derart willkürlich und fragwürdig. Die USA beispielsweise hat es mit ihrer überaus talentierten Crew, angeführt von Jerome Powell, in den vergangenen zwei Jahren tatsächlich geschafft, über 40% aller im Umlauf befindenden Dollar zu drucken. Dies ist eine derartige Verwässerung und Wertvernichtung, die kaum vorstellbar ist. Und trotzdem wird sie «irgendwie» von unserer Gesellschaft toleriert. Die Frage ist nur, wie lange noch!? Denn die damit und aktuell einhergehende Inflation mit krassen Kaufkraft-Einbußen trifft grundsätzlich alle Personen (juristisch und natürlich), die ihren Warenkorb mit USD bezahlen. Per Ende April stand die Inflation bei rund 8,3%! Quellen dazu: Bureau of Labor Statistics / Tech Startups

Wir müssen aber gar nicht unbedingt so weit (über den Teich) hinausschauen, sondern auch hier in Europa haben wir äusserst «talentierte» Finanzexperten. Das Team angeführt von Christine Lagarde hat die Kontrolle über den Geldfluss und die einhergehende Inflation längst verloren und befindet sich wie andere grosse Nationalbanken in einem Zinserhöhungs- vs. Gelddruck-Dilemma. Quelle: Statista

Es ist genau dieses Problem – das Dilemma des Gelddruckens -, das die Öffentlichkeit und die meisten gewählten Vertreter nicht erkennen, das dazu führt, dass die Wirtschaft tief in ihrer Sucht nach billigem Geld versinkt.

Die Industrieländer sind derart abhängig von einem ständigen Strom billiger Kredite, sodass jeder ernsthafte Versuch, sich davon zu lösen, den wirtschaftlichen Ruin bedeuten könnte. Und da jeder Politiker sein eigenes Ego und damit einhergehend, kurzfristige Erfolge in den Vordergrund stellt, kann dieses Problem womöglich niemals richtig und nachhaltig gelöst werden.

Wir glauben, dass dieser narrative Prozess des Gelddruckens nun einfach schon viel zu lange, viel zu extensiv angewendet und praktiziert wurde, sodass – die Nationalbanker aktuell beinahe keinerlei Möglichkeiten mehr haben, um die prekäre Situation wieder in den Griff zu kriegen – auch nicht mit der eingeleiteten Kehrtwende der Zinserhöhungen. Im Gegenteil, dies würde, bzw. wird das Szenario eines möglichen Weltwirtschaftscrashs wohl lediglich beschleunigen.

Wenn sie tatsächlich aufhören Geld zu drucken und Zinsen weiter erhöhen, so würde dies womöglich sehr absehbar den Ruin einiger Volkswirtschaften bedeuten. Insbesondere in Südeuropa wären dann z.B. Portugal, Italien, Griechenland und Spanien allesamt Kandidaten dafür.

Wenn sie einen erneuten Rückzieher machen und allenfalls Zinsen sogar wieder senken – und somit NICHT aufhören Geld zu drucken, dann läuft die aktuelle Inflationsproblematik irgendwann in eine Hyperinflation und die Preise steigen tatsächlich bis ins Unermessliche. Wie auch immer sie also das finanzpolitische Rad drehen werden – früher oder später bricht wohl das gesamte (Schulden) Kartenhaus, das das globale Finanzsystem bildet, an den Nähten auseinander.

Die Crypto-Revolution

In den kommenden Jahren wird die Crypto-Revolution womöglich einige Marktteilnehmer in der traditionellen CeFi-Finanzwelt obsolet machen, vor allem ausgehend vom DeFi-Sektor. Die traditionellen Banken haben dann keine andere Wahl, als diese dezentralen Produkte und Protokolle in ihr Tagesgeschäft zu integrieren.

Die USA hat hier (leider) erneut einen beeindruckenden regulatorischen Vorteil gegenüber Europa und eigentlich auch gegenüber der restlichen Welt. Denn bereits seit Anfang 2021 ist es jeder amerikanischen Bank erlaubt, nicht nur mit Stablecoins zu handeln, sondern sie auch für ihre Kunden zu verwahren.

Diese Möglichkeit für Banken, ihren Kunden neuartige Crypto-Produkte anzubieten, so glauben wir, wird ein Milliarden-Geschäft. Denn in der heutigen Nullprozent-Zins-Politik ist es den Banken kaum bis gar nicht möglich, Gewinne im Bereich einer normalen Kundenbeziehung mit einer normalen Kontoführung zu erzielen – da die Banken teilweise sogar Negativzinsen der Nationalbank bezahlen.

Dies sieht jedoch schnell ganz anders aus, sobald eine traditionelle Bank ihren Kunden ausgewählte Stablecoins anbietet, mit welchen sie dann z.B. durch Staking-Rewards oder Liquidity-Providing attraktive Erträge erzielen können – wie dies die grossen Exchanges (Binance, Kraken, Crypto.com, etc.) schon seit Jahren tun.

Unsere Prognose lautet: sehr absehbar werden wir in unseren Online-Banking-Tools die Möglichkeit haben, nicht nur Cryptos zu kaufen, sondern eben auch Liquidity zu providen, Coins zu staken und damit Renditen zu erzielen. Swissquote bietet diese Services bereits heute an und übernimmt dabei eine Pionierrolle im Bereich einer traditionellen FINMA-Bank.

Für eine Bank könnte dies also bedeuten, sie würde zum Validator, Liquidity Provider, Staker, etc. werden und erhält je nach Protokoll einen gewissen Reward auf all ihre Einlagen auf dem entsprechenden Protokoll (Coin). Sie schliesst dann weiter eine entsprechende (dezentrale oder zentrale) Versicherung gegen Hacks, Ausfälle u.Ä. ab und erzielt so noch immer eine sehr attraktive übrigbleibende Rendite – welche individuell nach Bank, Service und Angebot – zwischen Bank und Kunde aufgeteilt werden kann.

Wie auch immer das Verhältnis sein wird – diese Möglichkeit von dezentralem Liquidity-Providing, Staking, etc., welche die Banken im Bereich Custodial für ihre Kunden anbieten könnten, wird ein Milliardengeschäft und eine Win-Win-Situation für Bank und Kunden. Wir glauben, es ist weniger eine Frage ob, als vielmehr wann die ganzen traditionellen Banken diese Services aufschalten werden.

Diese Integration würde dann wohl auch gleichzeitig eine ultimative Massenadaption für den Crypto-Space herbeirufen.

Was bisher geschah & Outlook 2022 ff

Der Sell-off, der im Crypto-Markt am 8. November 2021 und im traditionellen Umfeld am 4. Januar 2022 begonnen hat, war brutal und wird sich gemäss den aktuellsten Wirtschaftsdaten und Prognosen, womöglich im Laufe des Jahres 2022 weiterziehen.

Grund dazu ist die oben erwähnte Everything-Inflations-, Spekulations- und Schulden-Bubble, welche 2020 auf rund 574 Billionen USD geschätzt wurde (326 Bio. Immobilien, 126 Bio. Schuldverschreibungen/Staatsanleihen, 109 Bio. Aktien, 11,5 Bio. Gold, 1,5 Bio. Crypto).

Weltweit betrug das Gesamt-Finanzvermögen von 1950 bis 1995 etwa das Dreifache des globalen BIP und dies galt als normal.

Nun mit 574 Billionen USD beträgt das globale Finanzvermögen das 6,1-Fache des 2021 global erwirtschafteten BIP von rund 94 Bio. USD. Diese 6,1-fache Zahl zeigt deutlich, dass das globale Finanzvermögen etwa doppelt so hoch ist, wie es eigentlich sein sollte.

Was also, wenn diese Zahl auf rund die Hälfte sinkt oder einfach nur auf den Normalwert zurückgeht? Das wäre das grösste Geldverschwinden der Geschichte! Quellen: McKinsey / World Wealth Report

Harry S. Dent sowie W.D. Gann sind/waren absolute Cycle-Mathematiker. Gemäß ihren Berechnungen und Theorien trafen bereits seit Februar 2022 diverse extrem seltene Investment- und Markt-Cycles aufeinander. Nicht nur der «bekannte» 4-, 7- und 10-Jahres-Markt-Cycle, sondern auch der 20-, 45- und sogar 90-Jahres-Cycle.

Da jeder Cycle grundsätzlich in sich geschlossen betrachtet wird und eine Eigendynamik mit sich bringt, verstärkt sich die Kombination aller Cycles zusammen um ein Vielfaches. Harry Dent, wie auch Peter Schiff, Robert Kiyosaki und weitere Makro-Ökonomen, rechnen daher allesamt mit einem Wirtschafts-Crash – heftiger als 2001 oder 2007 und ähnlich wie 1929. Quellen: Cycles Research Institute / Investopedia

Outlook Harry Dent

Outlook Robert Kiyosaki

Geopolitische Risiken

Die Zahl geopolitischer Risiken ist aktuell so hoch wie seit Jahrzehnten nicht – und sie nimmt stetig weiter zu. Eine Studie der EY von 2021 zeigte bereits damals, dass Unternehmen viel mehr tun könnten, um politische Risiken zu managen. Insbesondere haben sich seither die Risiken und die damit verbundenen Unsicherheiten mit dem Russland/Ukraine-Konflikt extrem zugespitzt.

Russland aber auch andere große Nationen wie die USA und die EU durchlaufen Inflationszahlen mit Höchstständen seit über 40 Jahren. Die staatliche Statistikbehörde von Russland schätzt sie aktuell auf 17,3 Prozent im März. Zum Vergleich: Der Internationale Währungsfonds erwartet für dieses Jahr einen Anstieg der Verbraucherpreise in Entwicklungsländern um 8,7 Prozent, nach 5,9 Prozent im Jahr 2021.

Die Metropole Moskau hat es nach städtischen Angaben mit einem Verlust von 200.000 Arbeitsplätzen zu tun, weil ausländische Firmen ihren Betrieb eingestellt haben. Mehr als 300 Unternehmen haben sich zurückgezogen, und internationale Versorgungsketten sind weitgehend gekappt, nachdem sich die Transportunternehmen Maersk, UPS, DHL und andere aus Russland zurückgezogen haben.

Moskau hat massive Massnahmen ergriffen, um sich gegen wirtschaftliche Sanktionen des Westens zu wehren. Die vollen Auswirkungen dieser Sanktionen dürften laut Analysten aber erst noch spürbar werden.

Dieser bestehende Konflikt ist derart unberechenbar, was sich somit auch direkt auf die verschiedenen Märkte und deren Indizes überträgt. Der Dow-Jones (DJI) hat seit Jahresbeginn mittlerweile bereits über 10% und der NASDAQ über 25% seines Wertes verloren.

Verschiedene noch kürzlich top-bewertete Tech-Aktien wie z.B. Shopify, Spotify oder Netflix, verloren seit November 2021 über 80%, bzw. 76% & 70% ihres Wertes.

Auch Tesla und Salesforce verloren seit November 2021 rund 50% ihres Wertes, gefolgt von Microsoft und Google/Alphabet mit jeweils rund 30%.

Solche Sell-Offs und Preiskorrekturen zeigen, wie rigoros die geopolitischen Unsicherheiten aktuell sind und deuten zudem auf mögliche Allzeithochs von ganzen Assetklassen.

Fazit Crash-Theorien

Auf allen genannten Fakten basierend, stufen wir die Wahrscheinlichkeit über das Eintreten eines Wirtschaftscrashs mit Rezession leider eher hoch ein.

Der Höhepunkt (Intensität) dieser Crash-Theorie befindet sich laut Harry Dent und Peter Schiff am Ende dieses Jahres. Sollten wir dieses Jahr also ohne Rezession und Börsencrash überstehen, müssen wir davon ausgehen, dass wir uns auf dem Weg zur „Komaökonomie“ befinden, ähnlich wie Japan.

Wir werden dann nicht unbedingt einen großen Crash und/oder eine Rezession erleben, aber wir werden für eine längere Zeit womöglich nicht mehr wachsen.

Was passiert dann mit Crypto?

Leider gibt es keine historischen Daten, wie der Crypto-Markt mit einer globalen Wirtschaftskorrektur umgeht. Die letzte «richtige» Wirtschaftskorrektur war im Jahr 2007/2008 (kurz vor Entstehung von Bitcoin) und seither wurden gröbere Markt-Crash-Indizien stets mit frisch gedrucktem FIAT-Geld überflutet, sodass gar nie eine natürliche Krise entstehen konnte – Ergo, Bitcoin & Crypto ist nicht erprobt im Umgang mit Wirtschaftskrisen.

Genau dieser Fakt erachten wir aber als höchstrelevant und spannend. Obwohl Crypto aktuell noch immer eine extrem hohe Korrelation von über 90% zu Tech-Aktien, bzw. dem Nasdaq aufweist, so stufen wir die Möglichkeit einer Entkoppelung im Laufe dieser Krise als realistisch ein.

Kurzfristig werden die Crypto-Preise jedoch wohl ganz klar mitleiden, bzw. haben sie das leider bereits wie die grossen Tech-Aktien-Titel getan. Altcoins sind seit dem Peak im November 2021 teilweise über 80% im Minus.

Preis, Cycles & Theorien

Aktuell befinden wir uns im Crypto-Space an einem doch sehr ungewissen Standpunkt – insbesondere was die Meinungen und Prognosen von Crypto Twitter und Social Media Experten und deren Analysen angeht.

Schnell wird klar, dass es eben keine Klarheit gibt und einige Experten können sich bis dato noch immer nicht richtig für eine Seite (Bull vs. Bear) committen. Diese „Experten-Meinungen“ gehen derart weit auseinander, dass es heikel ist, sich auf einzelne Prognosen zu verlassen. Kurz gesagt, es ist ziemlich jede Meinung von ultra-bullish bis hin zu ultra-bearish vertreten.

Der Gap zwischen Crypto Twitter-Experten und Crypto-Companies-Experten

Spricht man auf der anderen Seite direkt mit branchenführenden Crypto-Companies, Verbänden und deren Experten, so ist ziemlich das Gegenteil zu erkennen. Diese Experten (welche auch tatsächlich innerhalb der Crypto-Industrie arbeiten) sind sich nämlich (leider) bis auf kleine Abweichungen sehr einig und es herrscht somit ein Konsens darüber, dass wir uns aktuell in einem Bärenmarkt bzw. Crypto-Winter befinden.

Wir als Crypto Valley News leben daher eigentlich stets in einer Parallelwelt. Wir sehen und beobachten, was Crypto Twitter und die ganzen traditionellen Medien über mögliche Marktlagen berichten und stehen gleichzeitig im engen Kontakt mit vielen renommierten Crypto-Companies in Bezug auf Partnerschaften, Kooperationen, etc.

Die oben erwähnten Abweichungen sind verblüffend und verheerend gleichzeitig!

Spannend und beeindruckend dabei zu sehen ist auch, wie diese Executives der Crypto-Companies völlig gelassen und ruhig diesen Bärenmarkt hinnehmen. Sie betrachten diese Phase(n) eher als Chance, ihre Produkte/Protokolle noch besser zu gestalten, um so dann für den nächsten Bull-Run bestmöglich vorbereitet zu sein. Kurzfristige Marktbewegungen interessieren viele dieser Branchen-Leader wenig bis gar nicht.

Cycle Theorien

Wir möchten daher nachfolgend die aus unserer Sicht relevantesten Theorien festhalten und stufen diese dann am Schluss jeweils mit einer entsprechenden Wahrscheinlichkeit ein.

Cycle Theorie 1: 4-Jahres-Cycle mit unterschrittener Preiserwartung

Die 4-Jahres-Cycle-Theorie ist mittlerweile wohl eine der bekanntesten und wurde in den vergangenen Jahren regelrecht Mainstream im Crypto-Space.

Ein sehr bekannter Vertreter dieser Theorie ist Bob Loukas – der auf seinem YouTube-Channel beinahe über nichts anderes berichtet als über den 4-Jahres-Cycle von Bitcoin.

Der 4-Jahres-Cycle hängt sehr stark mit dem im Bitcoin-Code verankerten Bitcoin Halving zusammen und ist daher bei vielen Crypto-Experten noch immer ein sehr valides Modell.

Ein Halvening (oder Halving) ist ein deflationäres Blockchain-Ereignis, bei dem die Blocksubventionen oder die Belohnungen für die Validierung von Transaktionen (für die Miner) um die Hälfte sinken. Dies passiert ungefähr alle 4 Jahre und exakt jeweils nach 210’000 Blocks. Es ist insofern von Bedeutung, als es das Angebot, das zu jedem Zeitpunkt in Umlauf kommt, reduziert und somit die Knappheit erhöht, indem immer weniger Einheiten von Coins/Tokens in Umlauf gebracht werden.

Die letzten beiden Cycle-Tops im Jahr 2013 und 2017 können mit dieser Model-Theorie mit einer extrem hohen Korrelation verglichen werden. Auch der letzte Cycle, der mit dem ATH von BTC am 15.12.2018 gestartet hat, begann mit einer sehr starken Korrelation zu den beiden vorherigen, sodass viele Crypto-Experten, Analysten und Researcher dieses Modell für ihre Timing-Strategien zuzogen.

Wo stehen wir aktuell im 4-Jahres-Cycle?

Wenn auch sehr überraschend und enttäuschend für die gesamte Crypto-Industrie, muss davon ausgegangen werden, dass wir das («4 Jahres») Cycle-Top beim Preis von 67K BTC am 8. November 2021 bzw. 69K am 10. November 2021 bereits hatten und wir uns daher aktuell in einem Bärenmarkt befinden.

Diese Annahme würde die Theorie des 4-Jahres-Cycles vollkommen bestätigen – zumindest aus Sicht der Timeline. Aus Sicht des Preises wurden die Erwartungen, welche basierend auf den letzten beiden 4-Jahres-Cycles abgeleitet wurden, massiv unterschritten.

Konservative Crypto-Researcher und Markt-Analysten prognostizierten auf Basis der letzten Cycle-Tops stets einen BTC-Preis im Bereich von ca. 100K USD, was somit rund 5X vom letzten Cycle-Top 2017 bedeutete.

Die Mehrheit der ganzen Crypto-Twitter-Community inklusive renommierter Crypto- und Makro-Experten setzten ihre Prognosen weit darüber. Diese lagen allesamt im Bereich von 200 – 500K, was somit rund 10 – 25X des letzten Cycle-Tops bedeutete.

Folgt man also Theorie 1 rein vom Cycle-Timing und nicht vom Preis, so befinden wir uns seit dem 8. November 2021 tatsächlich in einem Bärenmarkt, welcher gemäss Theorie bis voraussichtlich Ende 2022 andauern wird.

Gegen Ende Jahr müsste sich dann gemäss dieser Theorie auch der definitive Boden und/oder ein Double Bottom (auf welchem Preis-Niveau auch immer) erreichen.

Wo und wann wird sich der Boden-Preis von BTC abzeichnen?

Dies ist wohl die Frage aller Fragen, die sich nun die gesamte Crypto-Welt stellt. Haben wir den Boden-Preis bereits erreicht oder wird der BTC-Preis noch weiter fallen in Richtung 20K USD?

Es gibt einige Crypto- und Markt-Analysten, die den BTC-Preis bei rund 20K USD oder sogar darunter prognostizieren. Grund dafür ist vor allem der 200 Week MA, welcher bei rund 22K sitzt.

Leider muss aber auch erwähnt werden, dass BTC z.B. beim März 2020 COVID-Crash bis auf den 300 Week MA gefallen ist. Diese Preismarke befindet sich aktuell bei rund 16,5K USD.

Siehe nachfolgend ein paar Markteinschätzungen und Prognosen zu einem möglichen Boden-Preis

Benjamin Cowen

08.05.2022

Gareth Soloway

16.05.2022
12.05.2022

Alessio Rastani

21.05.2022

Eric Crown Crypto

31.05.2022

Harry Dent

20.05.2022

Im Kontrast zu diesen doch sehr bearishen Boden-Preisen von teilweise unter 20K bei BTC kann argumentiert werden, dass im Falle eins 4-Jahres-Cycles das ATH von rund 69K USD preislich viel zu gering ausgefallen ist und daher sich nun das maximale Down-Side innerhalb des Bärenmarkt auch entsprechend geringer ausfallen wird. Ergo kann es daher möglich sein, dass der Bodenpreis von BTC tatsächlich bei rund 25K USD am 12. Mai 2022 bereits erreicht wurde.

Leider muss hinzugefügt werden, dass für einen möglichen Bodenpreis die notwendigen oder üblichen Handelsvolumina der Sell-Offs bisher viel zu gering ausgefallen sind. Bei allen historischen Kapitulations-Events in der Geschichte von Bitcoin, waren stets extrem hohe Sell-Off-Trading-Volumina vorhanden.

Dies war der Fall beim Bodenpreis vom Januar 2015, wie auch beim Bodenpreis Ende 2018, aber auch im März 2020 mit dem Corona-Schock und dann ebenfalls im Mai 2021. Jedes Mal dominierte dabei ein überdimensionales Sell-Off-Trading-Volumen den Markt, was wir so bis dato noch immer nicht gesehen haben seit dem November 2022 ATH.

Wann wäre dann das nächste Cycle-Top?

Bleibt man der Theorie 1 mit dem klassischen 4-Jahres-Cycle treu und überträgt nun dieses Szenario weiter auf den nächsten Cycle, so würde dies bedeuten, dass sich Bitcoin und Crypto ab 2023 für die nächsten ungefähr drei Jahre in einem Bullenmarkt befinden. Das nächste All-Time-High wäre dann wiederum gegen Ende 2025 zu erwarten.

Folgt man Harry Dents, Peter Schiffs oder Robert Kiyosakis Theorien eines Wirtschaftscrashs und bleibt der Theorie 1 mit dem 4-Jahres-Cycle dennoch treu, so würde dies bedeuten, dass sich Bitcoin und Crypto von anderen Assetklassen (insbesondere Aktien) entkoppeln müsste.

Harry Dent insbesondere geht davon aus, dass der Großteil aller Aktientitel bis Ende 2023 fallen wird. Wenn sich Bitcoin und Crypto also tatsächlich von anderen Assetklassen entkoppeln kann, wäre dies eine Sensation für den Crypto-Space und würde ab 2023 einen ultimativen Bull-Run in die Wege leiten.

Fazit Theorie 1: 4-Jahres-Cycle

Wir erachten die Theorie 1 als die Wahrscheinlichste und stufen sie daher mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit ein. Was wir allerdings ebenfalls für sehr wahrscheinlich halten, ist, dass dies der letzte 4-Jahres-Cycle mit ATH im November 2021 war. Von nun an könnten sich die Cycles tatsächlich verlängern oder aber auch verkürzen – Tendenz ist eher eine Verlängerung der Cycles.

Willy Woo, ein bekannter On-Chain-Analyst, betont, dass der 4-Jahres-Cycle von Bitcoin in Zukunft verschwinden werde. Er sagt voraus, dass der aktuelle Cycle der letzte sein wird, bzw. war. Der typische 4-Jahres-Cycle, den die meisten Analysten für die Vorhersage von Bitcoin-Bullen- und -Bärenläufen verwenden, wird durch einen „Trunkenheitslauf“ nach oben ersetzt werden, ähnlich wie der S&P 500 oder andere große Aktienindizes.

Auch könnte es trotz Harry Dents Crash-Theorie z.B. sein, dass sich Tech-Aktien und der Nasdaq rascher erholen werden als andere Wirtschaftssektoren und deren Indizes. Somit würde die Korrelation von Crypto und Tech-Aktien nach wie vor bestehen bleiben und die Entkoppelung würde sich lediglich auf bestimmte Sektoren und Titel beziehen.

Cathy Wood als CEO von ARK Invest prognostiziert den Preis von BTC auf 1 Mio. USD pro Coin. Sie lässt dabei allerdings die zeitliche Komponente und somit das Cycle-Timing komplett offen und sagt einfach: dies wird «irgendwann» zwischen 2026 – 2030 passieren. Diese Prognose stuft sie mit einer Wahrscheinlichkeit von 100% ein.

Hier das Interview von Cathy Wood zu dieser Prediction:

23.04.2022

Sollten sich die Cycles zukünftig also tatsächlich verlängern, so würde dies mit Cathy Woods-Theorie übereinstimmen, sodass z.B. ein mögliches nächstes Cycle-Top erst im Jahr 2026 oder 2027 eintreffen wird – anstatt in einem normalen 4-Jahres-Cycle bereits im Jahr 2025.

Bleibt man allerdings der 4-Jahres-Cycle-Theorie auch für die nächsten Cycles treu, so wäre die „Cathy Wood 1 Mio. USD BTC-Prognose“ frühestens im Jahr 2029 realistisch.

Cycle-Theorie 2: Verlängerte Cycles & abnehmende Renditen

Die Theorie der länger werdenden Bitcoin-Cycles (lengthening Cycles) geht davon aus, dass jeder aufeinanderfolgende Cycle länger dauert – gemessen vom absoluten Tiefpunkt bis zum absoluten Höchststand des BTC-Preises.

Der erste BTC-Cycle dauerte zum Beispiel nur 250 Tage, der zweite 750 Tage und der dritte rund 1050 Tage. Der aktuelle Cycle, der am 15. Dezember 2018 mit einem Tiefstand von 3.120 USD begann, steht heute bereits bei der 1.268-Tage-Marke.

Diese auch als „Super-Cycle“ bezeichnete Theorie wurde vor allem bekannt durch den Crypto-Analysten und Gründer von «Into The Cryptoverse», Benjamin Cowen.

Diese Theorie besagt, dass sich die Markt-Cycles von Bitcoin verlängern, während die Renditen abnehmen. So unglaublich es heute erscheinen mag, bedeutet dies, dass die Volatilität von Bitcoin in 10-15 Jahren gegen Null gehen wird.

Das einzige Problem bei dieser Theorie ist die Tatsache, dass sie im völligen Widerspruch zum Core-Protokoll von BTC und den damit verbundenen Bitcoin-Halving-Theorien steht.

Die Mehrheit der Investoren glaubte Ende 2021 noch an eine Verlängerung der Bitcoin-Cycles, insbesondere nachdem das Stock-to-Flow-Modell von PlanB im November gescheitert ist. Nach dem Scheitern des Wyckoff-Verteilungsmusters und der Vorhersage von PlanB, bekräftigte Benjamin Cowen seinen Glauben an die Theorie der verlängerten Cycles. Quellen: Crypto Briefing

Mit dem letzten Update von Benjamin Cowen relativierte er jedoch die Wahrscheinlichkeit seiner eigenen Theorie von Lengthening Cycles stark und erklärt, wieso er mittlerweile auch eher dazu tendiert, dass wir uns bereits in einem neuen Cycle bzw. aktuell in einem Bärenmarkt befinden. Er glaubt somit eher weniger, dass wir z.B. im Jahr 2023 das nächste Cycle-Top erreichen.

Ein neues ATH von 100K USD bei BTC im Jahr 2023 sieht er allerdings nach wie vor als realistisch – nur eben einfach in einem bereits neu gestarteten Cycle.

Hier sind chronologisch die Videos von Benjamin Cowen zum Thema Lengthening Cycles

November 2019
März 2020
Mai 2022

Fazit Theorie 2

Wir betrachteten vor einigen Monaten noch die Theorie von verlängerten Cycles als überaus wahrscheinlich und valide. Unsere damalige Einschätzung war, dass sich der Cycle, welcher mit dem Low vom Dezember 2018 gestartet hat, mit einem entsprechenden Cycle-Top tatsächlich bis weit ins Jahr 2023 hinausziehen könnte. Heute allerdings mit den gegebenen Marktdaten stufen wir diese Möglichkeit mit einer geringeren und somit mittleren Wahrscheinlichkeit ein. Kürzere Lengthening Cycles, welche mit einem Cycle-Top beispielsweise bereits im Laufe des Jahres 2022 peaken sollten, stufen wir als sehr unwahrscheinlich ein.

Theorie 3: Kürzere & willkürliche Cycles

Im Gegensatz zu den Lengthening Cycles basiert die Theorie 3 auf kürzeren und/oder willkürlichen Cycles. Diese Theorie stammt wie oben bereits angedeutet von Willy Woo, der davon ausgeht, dass die zukünftigen Bitcoin-Cycles, immer mehr in Richtung unvorhersehbare, willkürliche Cycles der großen Indizes gehen.

Im Bereich von möglichen kürzeren Cycles sorgte PlanB kürzlich für grosse Aufmerksamkeit, in dem er auf Twitter kommunizierte, dass gemäß technischen RSI sowie On-Chain-Daten – sich das BTC-Cycle-Top bereits im März/April 2021 abgezeichnet hat und wir uns seither in einem Bärenmarkt befinden.

Dies würde implizieren, dass sich BTC nun schon seit über einem Jahr in einem Bärenmarkt befindet, trotz dem Double-Top und technischem ATH vom November 2022. Historisch betrachtet befand sich BTC jeweils rund ein Jahr lang in einem Bärenmarkt – nachdem das Cycle-Top erreicht wurde. 14 Monate während Ende 2013 bis Anfang 2015 und 12 Monate von Ende 2017 bis Ende 2018.

Dies bedeutet, BTC befindet sich gemäss dieser Theorie – Cycle-technisch bereits im 14. Monat in einem Bärenmarkt. Ergo, läge wohl das Ende des Bärenmarkts, wie auch der Boden-Preis sehr nahe oder bereits hinter uns.

Die Fragen, die sich daraus ableiten, sind die Folgenden:

  • Ist es möglich, ein Double-Top nach einem Cycle-Top zu erreichen?
  • Wie lange wird der Bärenmarkt noch weiter anhalten und wo liegt der Bodenpreis bei BTC?
  • Was bedeutet dies für den kommenden Cycle (länger vs. kürzer)?

Fazit Theorie 3

Die Validität und Reputation von PlanB’s Stock-to-Flow-Modell war in der Vergangenheit beeindruckend genau und dies sollte nicht vergessen werden. Ob sich nun tatsächlich ein verkürzter Cycle bereits im April 2021 eingespielt hat, will Crypto Twitter und deren Analysten noch nicht so richtig akzeptieren – nicht einmal grossartig kommentieren.

Benjamin Cowen ist einer der Wenigen, der sich zu dieser These geäussert hat und ist zudem der Meinung, dass es durchaus möglich ist, dass das „echte“ Allzeithoch bereits im April 2021 war und wir uns seither in einem Bärenmarkt befinden.

Erwähnenswert ist auch die Tatsache, dass alle Indikatoren wie der NUPL, der F&G-Index, der RSI und andere diese Theorie tatsächlich bestätigen würden.

Grundsätzlich machen kürzere bzw. willkürliche Cycles gemäss Willy Woo’s Annahme durchaus Sinn. Insbesondere wenn man die signifikante Zunahme aller Crypto-Owners und im Speziellen die institutionellen Marktteilnehmer berücksichtigt, welche allesamt zu einem verändernden Investitions- und Trading-Verhalten beitragen.

Auf der anderen Seite kann insbesondere zwecks der aktuell herrschenden Marktsituation (alle Assetklassen) und vor allem wegen der geopolitischen Weltlage dagegen argumentiert werden, sodass ein imminentes Ende dieses Bärenmarktes aktuell doch sehr unwahrscheinlich erscheint.

Wir stufen diese Theorie daher mit einer eher geringen Wahrscheinlichkeit ein. Unabhängig davon, ob der letzte Cycle tatsächlich bereits im April 2021 endete und wir somit technisch betrachtet womöglich sehr bald den Bärenmarkt verlassen und in eine mögliche Sommer-Rally gehen werden, rechnen wir gegen Ende Jahr mit weiteren Turbulenzen und Korrekturen gemäss der Theorie 1. Somit stufen wir insbesondere eine imminente Markt-Erholung ohne weitere Korrekturen bis Ende Jahr als sehr gering ein.

Kurzfristige Outlooks

Was nun ab Juni bis Ende 2022 mit den Crypto-Preisen passieren wird, ist eine weitere Unbekannte und die Experten sind sich völlig uneinig. Grundsätzlich sehen wir zwei Möglichkeiten: Eine kurz- bis mittelfristige Sommer-Rally, gefolgt von weiteren Korrekturen gegen Ende Jahr. Und auf der anderen Seite langweilige Seitwärtsbewegungen, bis wir irgendwann tatsächlich ein Makro-Low sehen werden.

Theorie 1.1: Sommer-Rally

Dr. Jeff Ross, der an der diesjährigen Bitcoin Conference in Miami grosse Anerkennung mit seinen Reden erhielt, geht z.B. davon aus, dass wir eine Crypto- und Tech-Stock-Sommer-Rally erleben und rechnet kurzfristig mit einem signifikanten Preisanstieg von BTC – mit Preisen bis über 50K USD. Gegen Ende Jahr rechnet er allerdings mit starken Korrekturen – gefolgt von einem sehr erfolgreichen Jahr 2023.

Interview Dr. Jeff Ross und Max Wright

21.04.2022
11.05.2022

Benjamin Cowen: June Rally

Auch Benjamin Cowen sieht eine Juni- bzw. Sommer-Rally als realistisch und erklärt, dass einige Indikatoren darauf hindeuten. Unterschied hier zu Dr. Jeff Ross ist, dass Benjamin Cowen insbesondere eine Juni-Rally anspricht, während Jeff Ross eine ganze Sommer-Rally bis Ende Q3 thematisiert.

30.05.2022

Fazit Sommer-Rally

Wir erachten die Theorie und Möglichkeit einer wenn auch dezenten Sommer-Rally als durchaus realistisch. Für eine signifikante Preis-Rally so glauben wir allerdings, sind die zuvor erwähnten Volkswirtschaftsdaten zu schlecht und die aktuell herrschende geopolitische Weltlage zu instabil und unsicher. Es müssten sich also gleich mehrere „Problem-Bereiche“ sehr rasch auflösen, was wir so als eher unwahrscheinlich einstufen.

Die grosse Frage, die sich stellt, ist jedoch, wie stark bzw. in welchem Preis-Range sich eine solche Rally tatsächlich zeigen wird. Die Volatilität wird wohl sicherlich hoch bleiben und daher ist es eher eine Frage der Interpretation der Rally selber, als ob eine stattfinden wird.

Theorie 1.2: Seitwärtsbewegungen bis Q3 (ohne signifikante Sommer-Rally)

Im Gegensatz zu einer möglichen Sommer-Rally kann sich der BTC-Preis natürlich genauso nun einfach mehrere Monate weiterhin seitwärts bewegen, bis sich irgendwann tatsächlich ein klares Makro-Low abzeichnet. Dieses Szenario stufen wir einer leicht höheren Wahrscheinlichkeit als eine (signifikante) Sommer-Rally ein.

Auch in diesem Szenario wird BTC wohl wie jeher volatil bleiben und somit kurzfristige Pushes und Pullbacks durchlaufen.

Zu dieser Theorie passt wohl sehr gut das aktuellste Video-Update und die Einschätzung von Eric Krown Crypto, der davon ausgeht, dass sich BTC bis Ende Jahr allenfalls in einem Range zwischen 20K und 35K USD befinden wird, bis sich dann eben ein klares Makro-Low abzeichnen wird – welches er glaubt, BTC bis dato noch nicht erreicht zu haben.

Fazit aller Theorien

Es darf nicht vergessen werden, dass im Crypto-Space oftmals genau das passierte, was niemand erwartet hat. In solchen unabsehbaren Zeiten sollten dementsprechend keine überhastigen Entscheidungen getroffen werden. DCA-Strategien eignen sich womöglich am besten dazu, um die Volatilität des Marktes abzufedern und Risiken zu minimieren. Abschliessend kann festgehalten werden, dass unabhängig davon, für welches (kurzfristige) Szenario sich BTC und Crypto tatsächlich entscheiden wird, die langfristigen Prognosen allesamt auf ein starkes Wachstum hinweisen.

Die Langzeitperspektive bleibt dieselbe!

Wir sind uns bewusst, dass dieser ganze Artikel doch sehr bearish ausgerichtet ist und möchten deshalb am Ende noch etwas klarstellen.

Alle genannten Faktoren, ob makroökonomische, geopolitische oder andere Theorien, sind streng genommen „nur“ kurzfristig nicht optimal für den Crypto-Markt. Langfristig jedoch so glauben wir sogar, dass einige dieser aktuellen Probleme als Katalysator für die Adaption von dezentralen Protokollen und Kryptowährungen dienen werden.

Schliesslich wurde Bitcoin unter anderem deshalb entwickelt, um viele der genannten Probleme entgegenzuwirken – insbesondere im Bereich Finanzpolitik und Nationalbanken, Geldfluss und Inflation, Zensuren und Ausschlüsse, etc., um so eine bessere, transparentere und fairere Welt für alle (und nicht nur wenige!) zu schaffen.

Wir glauben, dass die Adaption stetig und rasant voranschreiten wird und auch die dafür notwendige Regulation wird zugunsten von Bitcoin und Crypto seinen Platz einnehmen. Denn die renommierten Firmen wie PayPal, Square/Block, MassMutual, MicroStrategy, Tesla und viele weitere Besitzer von Bitcoin – werden allesamt ihre Armee von Anwälten und Lobbyisten mobilisieren, um das Netzwerk gegen übereifrige Regulatoren zu verteidigen.

JPMorgan, Citigroup, Fidelity, BlackRock, E-Trade und der Rest der Wall Street werden ihre gewaltigen juristischen Kräfte dafür einsetzen, um sicherzustellen, dass die US-Regierung und der Rest der Welt, den Zugang zu Bitcoin und Cryptos noch weiter erleichtern wird.

Alleine PayPal und Block machen Milliarden von Dollar mit dem Bitcoin-Netzwerk. Es ist schwer vorstellbar, welche Power diese Firmen kumuliert aufbringen werden, um das Wachstum und die weitere Adaption und Entwicklung von Bitcoin und Co. zu unterstützen und zu verteidigen.

In der Zwischenzeit bereitet sich die Wall Street seit längerem darauf vor, dutzende von verbrieften Produkten rund um Bitcoin auf den Markt zu bringen, weil sie wissen, dass sie Milliarden an Gebühren einnehmen werden. Das globale Finanzsystem hat also Bitcoin längst in seinen Club aufgenommen.

Es ist krass zu beobachten, welche fundamentalen Veränderungen und Entwicklungen Bitcoin und Crypto in den vergangenen Monaten und Jahren verzeichnen durfte. Es sind mittlerweile derart viele und vor allem überaus wichtige, sodass Bitcoin mittlerweile längst nicht mehr wegzudenken ist, bzw. um es mit den Worten von Blackrock’s CIO zu sagen “Bitcoin ist hier um zu bleiben”.

Die Vereinigten Staaten und andere Länder werden Bitcoin nicht verbieten. Diese Möglichkeit wurde den Regierungen abgenommen durch die jüngsten Entwicklungen im institutionellen Bereich mit Firmen wie Fidelity, Blackrock, Citygroup, JPMorgan, welche nun stets weitere Bitcoin-Produkte anbieten werden. Auch wenn verschiedene Regierungen Bitcoin nicht wirklich mögen, können sie ihm nicht mehr länger im Weg stehen.

Und die Schweiz mit ihrem Crypto Valley wird dabei eine zentrale Rolle spielen – im Bereich der dafür zu entwickelnden Produkte, Technologien und deren Protokolle. Vielen Schweizern und sogar vielen Zürchern und Zugern ist nicht bewusst, dass unmittelbar vor ihren Füßen das neue Silicon Valley entsteht, bzw. bereits entstanden ist.

Ethereum, Polkadot, Cardano, AAVE, Cosmos, Tezos, Lisk, Icon, Bittrex, Lykke, Golem, Bancor, Status und Bitcoin Suisse sind nur einige der größeren Crypto-Projekte, die sich ganz bewusst für den kryptofreundlichen Regulierungsrahmen der Schweiz – und insbesondere für den Kanton Zug entschieden haben.

Das ist etwa so, als hätten in den 2000er Jahren immer mehr Firmen wie Microsoft, Google, Amazon, Facebook, Airbnb, Uber, Spotify & Co. ihren Firmenhauptsitz in der Schweiz gewählt.

Es wird daher ultra-spannend sein, die kommenden Jahre mit all ihren weiteren Adaptionen und Innovationen innerhalb des Crypto-Space zu beobachten. Wir werden auf jeden Fall da sein und euch stets auf dem Laufenden halten.

Disclaimer

Die auf diesem Artikel bereitgestellten Informationen stellen keine Anlageberatung, Finanzberatung, Handelsberatung oder sonstige Beratung dar, und du solltest den Inhalt nicht als solchen behandeln. Bitte führe deine eigene Sorgfaltspflicht durch und erfahre mehr unter: Crypto Valley News AGB

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