14. Dezember 2024

Ultimate Guide über Blockchain-Skalierung: Von Layer 1 bis Layer 3

Lesedauer: 20 Minuten
Darstellung von 1st, 2nd Layer, und 3rd Layer Technologien in einer mehrschichtigen Blockchain-Struktur.
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Einführung

Die Blockchain-Skalierung ist ein zentrales Thema, das über den Erfolg und die breite Akzeptanz der Technologie entscheidet. Obwohl Blockchains eine sichere und dezentrale Methode bieten, um Daten zu speichern und Transaktionen durchzuführen, stehen sie vor erheblichen Skalierungsproblemen. Um diese Herausforderungen zu überwinden, wurden verschiedene Lösungen entwickelt, darunter Layer 1, Layer 2, Layer 3, Parachains und Sidechains.

Layer 1: Die Basis der Blockchain

Layer 1 ist das Fundament jeder Blockchain. Es handelt sich um die ursprüngliche Blockchain-Architektur, auf der die gesamte Infrastruktur eines Krypto-Netzwerks aufbaut. Diese Ebene bietet die grundlegenden Sicherheits- und Konsensmechanismen, die es ermöglichen, dass das Netzwerk dezentral und vertrauenslos funktioniert.

Die Leistungsfähigkeit von Layer-1-Blockchains ist jedoch eingeschränkt. Sie können nur eine begrenzte Anzahl von Transaktionen pro Sekunde (TPS) verarbeiten, was zu langen Wartezeiten und hohen Transaktionskosten führt, besonders wenn das Netzwerk stark ausgelastet ist. Dies wird oft als das „Blockchain-Trilemma“ bezeichnet: Es ist schwierig, Dezentralisierung, Sicherheit und Skalierbarkeit gleichzeitig aufrechtzuerhalten. Mehr dazu erfährst du im Artikel „Was ist eine Blockchain?“ hier.

Aus diesem Grund wurden Layer-1-Skalierungslösungen wie Konsensmechanismen (z.B. Proof of Stake statt Proof of Work) entwickelt, die die Effizienz der Basisschicht verbessern sollen. Dennoch bleibt die Frage bestehen, wie Layer 1 langfristig mit dem wachsenden Transaktionsvolumen Schritt halten kann, ohne die Sicherheit oder Dezentralisierung zu opfern.

Herausforderungen von Layer 1

Die Skalierung von Layer 1 ist komplex, weil jede Transaktion durch das Netzwerk von vielen Knoten verifiziert werden muss. Diese dezentrale Verifizierung erfordert nicht nur Zeit, sondern auch erhebliche Rechenleistung. Das führt zu Skalierungsproblemen, insbesondere bei hohem Transaktionsaufkommen. Im Detail lassen sich die Herausforderungen in fünf Hauptbereiche unterteilen.

1. Netzwerküberlastung und Ressourcenverbrauch

Wenn das Netzwerk stark ausgelastet ist, können Knoten überlastet werden, was zu Verzögerungen und einer schlechten Benutzererfahrung führt. Zudem steigt der Energieverbrauch, wenn mehr Knoten beteiligt sind. Dies ist ein häufiges Problem bei Proof-of-Work-Netzwerken, wo eine erhöhte Beteiligung direkt zu einem höheren Ressourcenverbrauch führt.

2. Limitierte Transaktionskapazität

Layer 1-Blockchains wie Bitcoin und Ethereum sind in ihrer Fähigkeit begrenzt, Transaktionen pro Sekunde (TPS) zu verarbeiten. Bitcoin schafft etwa 7 TPS, während Ethereum zwischen 15 und 30 TPS liegt. Diese Kapazitätsgrenze führt bei hohem Netzwerkverkehr zu Verzögerungen und erhöhten Transaktionsgebühren. Diese Begrenzung besteht aufgrund der Architektur von Layer 1, die für maximale Sicherheit und Dezentralisierung optimiert wurde.

3. Hohe Transaktionskosten

Bei starkem Netzwerkverkehr steigen die Transaktionskosten, da die Nachfrage nach der Verarbeitung von Transaktionen das Angebot an Ressourcen übersteigt. Besonders Ethereum ist für hohe Gasgebühren bekannt, die es in Zeiten hoher Netzwerkauslastung unerschwinglich machen können, kleinere Transaktionen durchzuführen. Dies stellt eine erhebliche Barriere für alltägliche Nutzer dar.

4. Konsensmechanismen

Proof of Work (PoW), der Konsensmechanismus, der in Bitcoin und vielen anderen Blockchains verwendet wird, ist äusserst ressourcenintensiv. PoW erfordert eine enorme Menge an Energie, um Blöcke zu erzeugen, was oft als ineffizient und umweltschädlich kritisiert wird. Alternativen wie Proof of Stake (PoS) bieten möglicherweise eine Lösung, aber sie sind noch nicht ausreichend getestet, um die gleiche Sicherheitsgarantie wie PoW zu bieten.

5. Latenzzeiten und Dezentralisierung

Eine der grössten Stärken von Blockchains – ihre Dezentralisierung – kann gleichzeitig eine grosse Herausforderung darstellen. Je dezentraler das Netzwerk ist, desto länger dauert die Verifizierung von Transaktionen, da alle Knoten unabhängig arbeiten. Dies erhöht die Latenzzeit und kann zu Engpässen führen, wenn viele Transaktionen gleichzeitig verarbeitet werden müssen.

Verbesserung der Layer-1-Kapazität: 5 Relevante Ansätze

Die Kapazität von Layer-1-Blockchains ist begrenzt, was zu Problemen wie hohen Transaktionsgebühren und langsamen Verarbeitungszeiten führen kann. Um diese Herausforderungen zu überwinden, gibt es fünf grundlegende Ansätze, die zur Verbesserung der Skalierbarkeit beitragen. Wir werden diese Methoden im Detail durchgehen und dabei auf ihre Funktionsweise und Beispiele eingehen.

1. Sharding

Sharding ist eine der vielversprechendsten Methoden, um die Kapazität von Layer-1-Blockchains zu erhöhen. Dabei wird das Netzwerk in kleinere, parallel arbeitende Segmente aufgeteilt, die als Shards bezeichnet werden. Jeder Shard verarbeitet und speichert eine Teilmenge der Gesamtdaten. Dies entlastet das Netzwerk, da nicht jeder Knoten alle Daten verarbeiten muss, sondern nur die des jeweiligen Shards. Dadurch kann die Transaktionskapazität erheblich gesteigert werden.

1.1 Funktionsweise von Sharding

Aufteilung in Shards:
Beim Sharding wird das Netzwerk in mehrere Shards unterteilt. Jeder Shard fungiert als eigenständige Blockchain, die parallel zu den anderen arbeitet. Dies reduziert die Arbeitslast jedes einzelnen Knotens, da er nur für die Daten und Transaktionen seines spezifischen Shards verantwortlich ist.

Parallelverarbeitung:
Durch die Aufteilung der Daten und Transaktionen in verschiedene Shards kann das Netzwerk viele Transaktionen gleichzeitig verarbeiten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Netzwerken, in denen alle Transaktionen sequentiell verarbeitet werden, können Sharding-basierte Netzwerke Engpässe vermeiden und die Skalierbarkeit verbessern.

Kommunikation zwischen Shards:
Obwohl jeder Shard unabhängig arbeitet, ist eine koordinierte Kommunikation zwischen den Shards erforderlich. Dies wird durch eine zentrale Koordinationsschicht, häufig als „Beacon Chain“ bezeichnet, gewährleistet. Diese Schicht stellt sicher, dass Transaktionen, die mehrere Shards betreffen, korrekt verarbeitet werden und die Integrität des Gesamtnetzwerks gewahrt bleibt.

1.2 Beispiel: Ethereum 2.0

Ethereum plant, Proto-Danksharding noch im Jahr 2024 einzuführen, um die Skalierbarkeit und Effizienz des Netzwerks zu verbessern. Durch diese Technologie wird Ethereum schrittweise in 64 Shards aufgeteilt, die parallel arbeiten können. Dies wird die Gesamtkapazität des Netzwerks erheblich erhöhen. Jeder Shard kann eigenständig Transaktionen und Smart Contracts verarbeiten, was die Gesamtleistung des Netzwerks steigert und die Belastung einzelner Knoten reduziert​ (ethereum.org)​(KuCoin).

2. Konsens-Algorithmus-Änderungen

Die Umstellung des Konsens-Algorithmus ist eine der effektivsten Möglichkeiten, die Effizienz und Skalierbarkeit einer Blockchain zu verbessern. Während Proof of Work (PoW) die ursprüngliche Konsensmethode war, setzen viele Netzwerke nun auf energieeffizientere Alternativen wie Proof of Stake (PoS). Der Wechsel zu PoS reduziert den Energieverbrauch erheblich und ermöglicht schnellere Transaktionen.

2.1 Die 3 meistgenutzten Konsens-Algorithmen

Proof of Work (PoW):
PoW basiert auf der Lösung komplexer mathematischer Aufgaben, um Transaktionen zu validieren und neue Blöcke zu erstellen. Bitcoin nutzt dieses Protokoll weiterhin, obwohl es für seinen hohen Energieverbrauch bekannt ist. Weitere Blockchains, die PoW verwenden, sind Litecoin und Ethereum vor dem „Merge“. Erfahre mehr im Artikel „Was ist Proof of Work (PoW)?“.

Proof of Stake (PoS):
Mit Ethereum 2.0 hat die zweitgrösste Blockchain nach Marktkapitalisierung den Wechsel zu PoS vollzogen. Hierbei werden Blöcke nicht durch Rechenleistung, sondern durch den Einsatz von Vermögenswerten (Staking) validiert. PoS-basierte Netzwerke wie Cardano (ADA) und Tezos (XTZ) bieten mehr Skalierbarkeit und geringeren Energieverbrauch. Erfahre mehr im Artikel „Was ist Proof of Stake (PoS)?“.

Delegated Proof of Stake (DPoS):
DPoS optimiert PoS, indem Token-Inhaber Delegierte wählen, die das Netzwerk verwalten und Transaktionen validieren. Blockchains wie EOS, TRON und Steem setzen auf dieses Modell, um schnelle und kostengünstige Transaktionen zu ermöglichen. Erfahre mehr im Artikel „Was ist Delegated Proof of Stake (DPoS)?“.

2.2 Weitere Konsens-Algorithmen

Neben den bekannten Algorithmen Proof of Work (PoW), Proof of Stake (PoS) und Delegated Proof of Stake (DPoS) gibt es viele weitere Konsensmechanismen, die in verschiedenen Blockchain-Netzwerken verwendet werden. Einige dieser alternativen Algorithmen zielen darauf ab, spezielle Anforderungen wie Geschwindigkeit, Effizienz oder Speicheroptimierung zu erfüllen:

Proof of History (PoH):
Verwendet von Solana, kombiniert PoH mit PoS, um eine hohe Transaktionsgeschwindigkeit zu gewährleisten. PoH ermöglicht es, die Reihenfolge und Zeitpunkte von Transaktionen effizienter zu verifizieren.

Proof of Capacity (PoC):
Auch bekannt als Proof of Space, wird dieser Algorithmus von Netzwerken wie Filecoin und Arweave verwendet, bei dem Speicherplatz zur Validierung und Speicherung von Daten genutzt wird. Diese Methode verbraucht weniger Energie im Vergleich zu Proof of Work.

Proof of Burn (PoB):
Teilnehmer verbrennen (zerstören) eine bestimmte Menge ihrer Kryptowährung, um das Netzwerk zu sichern. Dies wird als Beitrag zum Netzwerk angesehen und ermöglicht es Teilnehmern, Blöcke zu validieren.

Proof of Activity (PoA):
Decred (DCR) ist ein bekanntes Beispiel für PoA, das PoW und PoS kombiniert. Miner starten den Prozess, indem sie Blöcke durch PoW erstellen, und anschliessend verifizieren Staker diese Blöcke über PoS. Dieser Hybridansatz bietet eine verbesserte Sicherheit und Effizienz.

Proof of Elapsed Time (PoET):
Verwendet von Hyperledger Sawtooth, basiert dieser Algorithmus darauf, dass die Zeit, die ein Knoten inaktiv war, als Beweis verwendet wird. Dies hilft, den Energieverbrauch zu minimieren.

Byzantine Fault Tolerance (BFT):
BFT wird in Netzwerken wie Hyperledger und Tendermint verwendet, um einen Konsens trotz fehlerhafter oder böswilliger Knoten zu erreichen. Es ist besonders nützlich in permissioned Blockchains.

Practical Byzantine Fault Tolerance (PBFT):
Ein Beispiel für PBFT ist das Corda-Netzwerk von R3, das auf PBFT setzt, um sicherzustellen, dass Transaktionen zwischen Finanzinstituten sicher und zuverlässig validiert werden.

Federated Byzantine Agreement (FBA):
Verwendet von Stellar, ermöglicht FBA einen Konsens zwischen einem Netzwerk von vertrauenswürdigen Knoten, die unabhängig arbeiten und dennoch sicher miteinander kommunizieren können.

3. Blockgrössen-Erhöhung

Die Erhöhung der Blockgrösse ist eine relativ einfache Methode, um die Kapazität einer Blockchain zu verbessern. Indem die maximale Grösse eines Blocks erhöht wird, kann das Netzwerk mehr Transaktionen in einem Block verarbeiten, was die Gesamttransaktionskapazität steigert. Grössere Blöcke ermöglichen es, mehr Transaktionen gleichzeitig zu bestätigen, was die Effizienz erhöht und die Verarbeitungszeit verkürzt.

3.1 Vorteile & Nachteile der Blockgrössen-Erhöhung

Vorteile

  • Mehr Transaktionen pro Block: Durch grössere Blöcke können mehr Transaktionen gleichzeitig verarbeitet werden.
  • Geringere Verarbeitungszeiten: Die Bestätigungszeiten für Transaktionen werden reduziert, was das Netzwerk für Nutzer attraktiver macht.
  • Senkung der Transaktionsgebühren: Da mehr Transaktionen pro Block verarbeitet werden können, sinkt der Wettbewerb um den Platz in den Blöcken, was zu niedrigeren Gebühren führt.

Nachteile

  • Erhöhte Zentralisierungsgefahr: Da grössere Blöcke mehr Ressourcen erfordern, könnten nur wenige Knotenbetreiber die Infrastruktur haben, um im Netzwerk zu agieren, was zu einer Zentralisierung führen könnte.
  • Mehr Speicherplatzbedarf: Grössere Blöcke erfordern mehr Speicherplatz, was dazu führen kann, dass nur leistungsstarke Knoten im Netzwerk aktiv bleiben können.
3.2 Beispiele von Blockgrössen-Erhöhungen

Bitcoin Cash (BCH):
Bitcoin Cash hat die Blockgrösse von 1 MB (wie beim ursprünglichen Bitcoin) auf 8 MB erhöht, um mehr Transaktionen pro Block zu ermöglichen und so die Skalierbarkeit des Netzwerks zu verbessern. Seitdem wurde die Blockgrösse weiter auf 32 MB erhöht, um die Netzwerkleistung zu steigern.

Bitcoin SV (BSV):
Bitcoin SV ging noch weiter und erhöhte die Blockgrösse auf 128 MB, um das Netzwerk auf grosse Geschäfts- und Datenanwendungen vorzubereiten. Das Ziel war es, die Skalierbarkeit zu maximieren und das Netzwerk für Unternehmen nutzbar zu machen.

Monero (XMR):
Monero verwendet ein dynamisches Blockgrössenmodell, das sich an die aktuelle Nachfrage anpasst. Dies ermöglicht es dem Netzwerk, flexibel auf steigende Transaktionsvolumina zu reagieren, ohne an einer festen Blockgrösse festzuhalten.

4. Optimierung der Datenstruktur

Neben der Erhöhung der Blockgrösse gibt es andere Ansätze, um die Effizienz und Skalierbarkeit von Blockchains zu verbessern, insbesondere durch die Optimierung der Datenstruktur. Verbesserungen in der Art und Weise, wie Daten auf der Blockchain gespeichert und verarbeitet werden, können die Effizienz und Kapazität erhöhen. Durch diese Massnahmen kann eine Blockchain mehr Transaktionen verarbeiten, ohne die Blockgrösse zu erhöhen.

4.1 Vorteile der Datenstruktur-Optimierung:
  • Effiziente Speicherung: Durch die Optimierung der Art und Weise, wie Daten gespeichert werden, können Netzwerke mehr Informationen auf kleineren Blöcken abbilden, was die Speicheranforderungen reduziert.
  • Höhere Transaktionskapazität: Ohne die Blockgrösse zu erhöhen, kann durch effizientere Datenverarbeitung mehr Transaktionsvolumen verarbeitet werden.
  • Schnellere Verifikation: Optimierte Datenstrukturen ermöglichen es den Knoten, Transaktionen schneller zu verifizieren, was die Netzwerkgeschwindigkeit steigert.
4.2 Beispiele

Bitcoin (Segregated Witness – SegWit):
Bitcoin führte SegWit ein, um die Art und Weise zu optimieren, wie Transaktionsdaten gespeichert werden. Durch die Trennung der Signaturdaten (Witness-Daten) vom Transaktionsblock können mehr Transaktionen in jeden Block aufgenommen werden. Dies reduziert effektiv die Blockgrösse und erhöht die Transaktionskapazität des Netzwerks.

Ethereum (Merkle Patricia Trees):
Ethereum verwendet Merkle Patricia Trees, um die Datenstruktur seiner Blockchain zu optimieren. Diese Baumstrukturen ermöglichen eine effiziente und sichere Speicherung und Verifizierung von Daten, was die Gesamtleistung des Netzwerks verbessert und die Skalierbarkeit erhöht.

Zilliqa (Sharding):
Zilliqa nutzt Sharding zur Optimierung der Datenstruktur, indem das Netzwerk in kleinere Segmente (Shards) aufgeteilt wird, die parallel arbeiten können. Dies ermöglicht eine effiziente Verarbeitung von Transaktionen und erhöht die Skalierbarkeit des Netzwerks erheblich.

5. Schnellerer Block Intervall

Eine Verringerung des Zeitintervalls zwischen den Blöcken kann die Anzahl der Transaktionen erhöhen, die das Netzwerk pro Zeiteinheit verarbeiten kann. Schnellere Blockintervalle führen zu schnelleren Transaktionsbestätigungen und einer höheren Transaktionskapazität, was die Effizienz des Netzwerks verbessert.

Beispiel 1: Litecoin (LTC) hat ein schnelleres Block Intervall als Bitcoin, mit einem Block alle 2,5 Minuten im Vergleich zu Bitcoins 10 Minuten. Dies ermöglicht schnellere Transaktionsbestätigungen und eine höhere Transaktionskapazität, was Litecoin besonders für alltägliche Transaktionen attraktiv macht.

Beispiel 2: Ethereum (ETH) zielt darauf ab, mit einer durchschnittlichen Blockzeit von etwa 13 bis 15 Sekunden eine höhere Transaktionskapazität zu erreichen. Die kürzeren Blockintervalle helfen dabei, Transaktionen schneller zu bestätigen und das Netzwerk effizienter zu machen.

Beispiel 3: Dash (DASH) verwendet ein Blockintervall von etwa 2,5 Minuten, ähnlich wie Litecoin. Dies ermöglicht schnellere Transaktionsbestätigungen und eine höhere Netzwerkleistung, insbesondere für den Einsatz in schnellen und dezentralen Zahlungsanwendungen.

Fazit Layer 1

Layer 1-Blockchains bilden das Rückgrat der Blockchain-Technologie und sind die Basis vieler Kryptowährungen und dezentraler Anwendungen. Sie bieten eine sichere und dezentrale Plattform für die Durchführung von Transaktionen und die Speicherung von Daten. Allerdings stossen sie aufgrund ihrer inhärenten Struktur an Skalierungsgrenzen, was zu langsameren Transaktionszeiten und höheren Kosten führt.

Die Methoden zur Verbesserung der Layer 1-Skalierbarkeit, wie Sharding und Änderungen des Konsens-Algorithmus, zeigen vielversprechende Ansätze, sind jedoch oft mit erheblicher Komplexität und Implementierungsherausforderungen verbunden. Sharding bietet eine innovative Möglichkeit, die Transaktionskapazität durch parallele Verarbeitung zu erhöhen, während der Übergang zu Proof of Stake als effizienter und weniger ressourcenintensiv gilt.

Die fortlaufende Entwicklung und Implementierung dieser Techniken sind entscheidend, um die Leistungsfähigkeit von Layer 1-Blockchains zu steigern und ihre Akzeptanz zu fördern. Trotz der Fortschritte in Layer 2- und Layer 3-Lösungen bleibt die Optimierung von Layer 1 eine wichtige Grundlage für die langfristige Skalierbarkeit und Nachhaltigkeit der gesamten Blockchain-Infrastruktur.

Layer 2: Entlastung der Mainchain

Nachdem wir die Herausforderungen und Lösungen für Layer 1-Blockchains gründlich geklärt haben, wenden wir uns nun Layer 2-Lösungen zu. Diese Technologien sind entscheidend, um die Skalierungsprobleme von Blockchains wie Bitcoin und Ethereum zu lösen, indem sie Transaktionen ausserhalb der Mainchain verarbeiten. Sie bieten schnellere und kostengünstigere Transaktionen, während die Sicherheit und Dezentralisierung der Hauptkette erhalten bleibt.

Warum Layer 2?

Blockchains, insbesondere populäre Netzwerke wie Bitcoin und Ethereum, sind aufgrund ihrer dezentralisierten Natur und der damit verbundenen Sicherheit oft nicht in der Lage, eine grosse Anzahl von Transaktionen schnell und kostengünstig zu verarbeiten. Dies führt zu langsamen Transaktionszeiten und hohen Gebühren, insbesondere bei hohem Netzwerkaufkommen. Layer 2-Lösungen adressieren diese Skalierungsprobleme, indem sie Transaktionen ausserhalb der Mainchain (Layer 1) verarbeiten und nur die endgültigen Ergebnisse auf die Mainchain übertragen.

Beispiele für Layer 2-Lösungen

1. Lightning Network

Das Lightning Network ist eine Layer-2-Lösung für Bitcoin, die nahezu sofortige Transaktionen mit minimalen Gebühren ermöglicht. Es arbeitet, indem es einen zusätzlichen Netzwerk-Layer auf Bitcoin aufbaut, der es Nutzern erlaubt, Transaktionen direkt miteinander abzuwickeln, ohne dass jede einzelne Transaktion auf der Bitcoin-Blockchain aufgezeichnet wird. Dies erhöht die Geschwindigkeit und reduziert die Kosten von Bitcoin-Transaktionen erheblich.

Beispiel: Lightning Network für Bitcoin – Nutzer eröffnen Zahlungskanäle, indem sie eine initiale Transaktion auf der Bitcoin-Blockchain durchführen. Innerhalb dieser Kanäle können sie beliebig viele Transaktionen durchführen, die nur zwischen den beteiligten Parteien aufgezeichnet werden. Erst wenn die Kanäle geschlossen werden, wird die endgültige Transaktionssumme auf der Bitcoin-Blockchain festgeschrieben. Dadurch sind Zahlungen nahezu sofort und die Gebühren minimal.

2. Rollups (Ethereum)

Rollups sind eine Layer 2-Skalierungslösung für Ethereum, bei der mehrere Transaktionen gebündelt (gerollt) und als eine einzige Transaktion auf der Ethereum-Blockchain verarbeitet werden. Es gibt zwei Haupttypen von Rollups: Optimistic Rollups und ZK-Rollups (Zero-Knowledge Rollups).

2.1 Optimistic Rollups

Optimistic Rollups sind eine Layer-2-Skalierungslösung für Ethereum, bei der Transaktionen ausserhalb der Mainchain verarbeitet werden und nur die Zusammenfassung der Transaktionen auf Ethereum gespeichert wird. Sie sind „optimistisch“ in dem Sinne, dass sie Transaktionen als korrekt annehmen und nur bei einem Disput überprüft werden müssen. Diese Methode ermöglicht eine erhebliche Steigerung der Skalierbarkeit und Effizienz, da die meisten Transaktionen off-chain abgewickelt werden, während die Sicherheit und Integrität durch gelegentliche Überprüfungen gewährleistet bleibt.

Beispiel 1: Arbitrum – Arbitrum ist eine beliebte Optimistic Rollup-Lösung für Ethereum. Sie ermöglicht schnelle und kostengünstige Transaktionen, indem sie Transaktionen off-chain verarbeitet und nur Periodensummen auf die Ethereum-Mainchain postet. Arbitrum hat sich aufgrund seiner Effizienz und EVM-Kompatibilität als eine der beliebtesten Layer-2-Lösungen etabliert und unterstützt eine Vielzahl von DeFi-Protokollen.

Beispiel 2: Optimism ist eine weitverbreitete Optimistic Rollup-Lösung auf Ethereum. Sie ermöglicht Entwicklern, ihre bestehenden dApps mit minimalen Änderungen zu skalieren und bietet schnelle und kostengünstige Transaktionen. Optimism nutzt einen optimistischen Ansatz zur Verifizierung von Transaktionen und verbessert so die Effizienz und Skalierbarkeit des Netzwerks. Optimism zeichnet sich durch seine modulare Architektur und Open-Source-Entwicklung aus, was die Attraktivität für Entwickler erhöht.

Beispiel 3: Base ist eine Open-Source-Optimistic Rollup-Lösung, die von Coinbase entwickelt wurde. Base nutzt die Optimism-OP-Stack-Technologie, um hohe Kompatibilität mit der Ethereum Virtual Machine (EVM) zu gewährleisten und Entwicklern die nahtlose Migration ihrer Anwendungen zu ermöglichen. Base bietet eine skalierbare und sichere Umgebung für dApps mit niedrigen Transaktionskosten und schnellen Abwicklungszeiten. Die Integration mit Coinbase erleichtert zudem die Benutzerakquise und das Onboarding neuer Nutzer.

2.2 ZK-Rollups

ZK-Rollups (Zero-Knowledge Rollups) verwenden Zero-Knowledge-Proofs, um die Richtigkeit von Transaktionen zu gewährleisten, ohne dass alle Details auf der Mainchain gespeichert werden müssen. Dies ermöglicht eine höhere Sicherheit und schnellere Verifizierung, da die Berechnungen off-chain erfolgen und nur die validierten Beweise on-chain gespeichert werden. Dadurch wird die Skalierbarkeit und Effizienz des Netzwerks erheblich verbessert, da weniger Daten auf der Haupt-Blockchain verarbeitet werden müssen.

Beispiel 1: zkSync ist eine ZK-Rollup-Lösung für Ethereum, die schnelle und sichere Transaktionen mit niedrigen Gebühren bietet. Sie nutzen Zero-Knowledge-Proofs zur Verifizierung von Transaktionen und verbessern so die Skalierbarkeit und Effizienz des Netzwerks. zkSync ermöglicht es Nutzern, Ethereum-Transaktionen mit minimalen Kosten und hoher Sicherheit durchzuführen.

Beispiel 2: StarkNet ist eine weitere ZK-Rollup-Lösung, die Zero-Knowledge-Proofs verwendet, um Transaktionen off-chain zu verarbeiten und die Ergebnisse auf die Ethereum-Mainchain zu schreiben. Dies erhöht die Transaktionskapazität und reduziert die Kosten. StarkNet bietet Entwicklern eine skalierbare Plattform, um komplexe dApps zu erstellen und auszuführen.

Beispiel 3: Loopring ist ein ZK-Rollup-Protokoll, das speziell für den dezentralen Austausch (DEX) und den Zahlungsverkehr entwickelt wurde. Loopring verwendet Zero-Knowledge-Proofs, um Transaktionen effizient und sicher zu verifizieren, was zu niedrigen Gebühren und schnellen Transaktionen führt. Die Plattform ermöglicht es Nutzern, digitale Vermögenswerte sicher zu handeln und Zahlungen durchzuführen, ohne die Skalierbarkeitsprobleme herkömmlicher Blockchains.

3. Plasma (Ethereum)

Plasma ist eine Layer-2-Skalierungslösung für Ethereum, die eine Hierarchie von Child-Chains nutzt, die Transaktionen off-chain verarbeiten und nur periodisch die Root-Chain (Ethereum Mainchain) aktualisieren. Diese Technologie ermöglicht eine erhebliche Skalierung des Netzwerks, indem sie die Last von der Haupt-Blockchain nimmt und gleichzeitig schnelle und kostengünstige Transaktionen ermöglicht. Plasma-Chains verbessern die Effizienz, indem sie eine Vielzahl von Transaktionen off-chain verarbeiten und nur die zusammengefassten Ergebnisse auf die Mainchain schreiben, wodurch die Gesamtkapazität des Netzwerks erhöht wird.

Beispiel 1: Polygon (MATIC) nutzt Plasma-Technologie, um eine skalierbare und kostengünstige Plattform für die Entwicklung und Ausführung von dApps zu bieten. Polygon bietet sowohl Plasma-Chains als auch andere Layer-2-Lösungen wie Rollups, um die Skalierbarkeit und Flexibilität des Ethereum-Netzwerks zu verbessern.

Beispiel 2: OMG Network verwendet Plasma-Technologie, um die Skalierbarkeit von Ethereum zu verbessern und schnelle Transaktionen mit geringen Gebühren zu ermöglichen. Sie verarbeiten Transaktionen auf separaten Child-Chains und schreiben nur die endgültigen Zustände auf die Mainchain.

Beispiel 3: LeapDAO ist ein weiteres Projekt, das die Plasma-Technologie nutzt, um Ethereum zu skalieren. LeapDAO bietet eine Plasma-basierte Infrastruktur, die es ermöglicht, eine Vielzahl von Transaktionen effizient off-chain zu verarbeiten und die Ergebnisse sicher auf der Mainchain zu speichern. Dies fördert schnelle und kostengünstige Transaktionen für verschiedene Anwendungen.

4. State Channels

State Channels sind eine Layer-2-Technologie, die es Nutzern ermöglicht, mehrere Transaktionen off-chain durchzuführen und nur den Anfangs- und Endstatus dieser Transaktionen auf die Mainchain zu schreiben. Dies reduziert die Belastung der Haupt-Blockchain erheblich und ermöglicht schnelle und kostengünstige Transaktionen. State Channels bieten eine Lösung für Skalierungsprobleme, indem sie die Anzahl der Transaktionen, die direkt auf der Mainchain verarbeitet werden müssen, minimieren, ohne die Sicherheit und Integrität der Transaktionen zu beeinträchtigen.

Beispiel 1: Raiden Network (Ethereum) – Das Raiden Network ist eine Layer-2-Lösung für Ethereum, die ähnlich wie das Lightning Network für Bitcoin funktioniert und schnelle, kostengünstige Zahlungen ermöglicht. Nutzer eröffnen Zahlungskanäle und können innerhalb dieser Kanäle beliebig viele Transaktionen durchführen, ohne die Mainchain zu belasten.

Beispiel 2: Celer Network ist eine Plattform, die State Channels verwendet, um schnelle und sichere Off-Chain-Transaktionen für verschiedene Blockchains zu ermöglichen. Celer Network bietet eine umfassende Lösung für Skalierungsprobleme und unterstützt zahlreiche Anwendungen, darunter Mikrozahlungen, DeFi und Gaming.

Beispiel 3: Perun Network ist ein weiteres führendes State Channel-Projekt, das sichere und effiziente Off-Chain-Transaktionen ermöglicht. Perun bietet vielseitige Einsatzmöglichkeiten, darunter Zahlungen und Smart Contracts, und verbessert die Skalierbarkeit und Interoperabilität von Blockchain-Netzwerken.

Fazit Layer 2:

Layer 2-Lösungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Skalierung von Blockchains. Sie ermöglichen schnelle und kostengünstige Transaktionen, indem sie die Hauptlast der Transaktionsverarbeitung von der Mainchain übernehmen. Das Lightning Network für Bitcoin und verschiedene Rollup-Technologien wie Arbitrum, Optimism, zkSync und StarkNet für Ethereum sind hervorragende Beispiele dafür, wie diese Technologien die Effizienz und Benutzerfreundlichkeit von Blockchain-Netzwerken verbessern können. Plasma und State Channels bieten zusätzliche Layer 2-Ansätze, die die Skalierbarkeit und Leistung weiter steigern. Durch die Implementierung und Weiterentwicklung von Layer 2-Technologien können Blockchains ihre Vision von einer dezentralisierten Zukunft besser verwirklichen und eine breitere Akzeptanz finden.

Layer 3

Layer 3-Technologien bieten spezialisierte Dienste und Funktionen, die über die Möglichkeiten von Layer 1 und Layer 2 hinausgehen. Trotz ihrer Vorteile stehen Layer 3-Lösungen vor mehreren Herausforderungen, die ihre Implementierung und breite Akzeptanz beeinflussen können.

  1. Komplexität der Interoperabilität: Die Interoperabilität zwischen verschiedenen Layer 3-Lösungen und den darunter liegenden Layer 1- und Layer 2-Schichten kann komplex sein. Unterschiedliche Blockchains und Protokolle müssen nahtlos miteinander kommunizieren können, um die volle Funktionalität zu gewährleisten.
  2. Sicherheitsrisiken: Da Layer 3-Lösungen oft auf spezialisierte Funktionen und Dienste fokussiert sind, können sie neue Angriffsvektoren eröffnen. Die Sicherheit der Integration zwischen Layer 1, Layer 2 und Layer 3 muss gewährleistet sein, um die Integrität des gesamten Systems zu schützen.
  3. Standardisierung: Es fehlt an einheitlichen Standards für Layer 3-Lösungen, was die Entwicklung und Integration verschiedener Anwendungen erschwert. Unterschiedliche Implementierungen und Protokolle können zu Fragmentierung und Inkompatibilität führen.
  4. Benutzerfreundlichkeit: Die Komplexität der Technologie kann die Benutzerfreundlichkeit beeinträchtigen. Entwickler müssen sicherstellen, dass die Nutzung von Layer 3-Lösungen für Endanwender einfach und intuitiv ist, um eine breite Akzeptanz zu erreichen.
  5. Kosten: Die Implementierung und der Betrieb von Layer 3-Lösungen können mit hohen Kosten verbunden sein. Die Entwicklung spezialisierter Blockchains, Parachains und Sidechains erfordert erhebliche Ressourcen, was die Wirtschaftlichkeit beeinflussen kann.

Layer 3: Spezialisierte Funktionen und Dienste

Layer 3-Technologien bieten spezialisierte Dienste und Funktionen, die über die Möglichkeiten von Layer 1 und Layer 2 hinausgehen. Sie ermöglichen es Entwicklern, Anwendungen zu erstellen, die speziell auf die Bedürfnisse bestimmter Branchen oder Märkte zugeschnitten sind.

1. Anwendungsspezifische Blockchains

Anwendungsspezifische Blockchains sind Blockchains, die speziell für bestimmte Anwendungen oder Anwendungsfälle konzipiert und optimiert sind. Anstatt eine allgemeine Lösung zu bieten, konzentrieren sich diese Blockchains darauf, massgeschneiderte Funktionen und Verbesserungen bereitzustellen, die auf die Bedürfnisse bestimmter Branchen oder Anwendungen zugeschnitten sind. Diese Spezialisierung ermöglicht eine erhebliche Steigerung der Effizienz, Sicherheit und Benutzererfahrung, indem sie die einzigartigen Anforderungen der jeweiligen Anwendung erfüllen. Durch die gezielte Optimierung können anwendungsspezifische Blockchains oft höhere Leistungskennzahlen wie Transaktionsgeschwindigkeit und Kosteneffizienz erreichen.

Beispiel 1: Ripple (XRP) ist eine anwendungsspezifische Blockchain, die speziell für den schnellen und kostengünstigen internationalen Zahlungsverkehr entwickelt wurde. Durch ihre Optimierung für Finanztransaktionen kann Ripple Zahlungen innerhalb von Sekunden mit sehr niedrigen Gebühren abwickeln.

Beispiel 2: VeChain ist eine anwendungsspezifische Blockchain, die für das Lieferkettenmanagement und die Rückverfolgbarkeit von Produkten entwickelt wurde. Sie ermöglicht es Unternehmen, Informationen über die Herkunft und den Verlauf ihrer Produkte transparent und sicher zu verfolgen.

Beispiel 3: Flow ist eine anwendungsspezifische Blockchain, die speziell für die Bedürfnisse von NFTs (Non-Fungible Tokens) und digitalen Sammlerstücken entwickelt wurde. Flow bietet eine skalierbare und benutzerfreundliche Infrastruktur für Anwendungen, die hohe Transaktionsvolumina und eine nahtlose Benutzererfahrung erfordern, wie z.B. Spiele und Marktplätze für digitale Kunst.

2. Parachains

Parachains sind unabhängige Blockchains, die innerhalb eines grösseren Netzwerks wie Polkadot oder Kusama betrieben werden. Sie nutzen die Sicherheit der zentralen Relay Chain, können aber dennoch unabhängig agieren und spezialisierte Funktionen bieten. Parachains profitieren von der gemeinsamen Sicherheit und Interoperabilität des Netzwerks, was die Entwicklung und den Betrieb spezialisierter Anwendungen erleichtert.

Beispiel 1: Acala ist eine DeFi-Parachain auf Polkadot, die eine Plattform für dezentrale Finanzanwendungen bietet. Sie nutzt die Sicherheit und Interoperabilität des Polkadot-Netzwerks, um schnelle und sichere Finanztransaktionen zu ermöglichen.

Beispiel 2: Moonbeam ist eine Parachain auf Polkadot, die Entwicklern die Möglichkeit bietet, Ethereum-kompatible Smart Contracts zu erstellen. Sie ermöglicht es, bestehende Ethereum-Projekte auf Polkadot zu migrieren und von den Vorteilen des Netzwerks zu profitieren.

Beispiel 3: Phala Network ist eine Parachain auf Kusama, die sich auf Datenschutz und sichere Berechnungen spezialisiert hat. Phala bietet eine Plattform für vertrauliche Smart Contracts, die den Schutz sensibler Daten gewährleisten und gleichzeitig die Skalierbarkeit und Effizienz des Netzwerks nutzen.

3. Sidechains

Sidechains sind separate Blockchains, die parallel zu einer Haupt-Blockchain (Mainchain) existieren und die Interoperabilität sowie die Skalierbarkeit erhöhen. Sie ermöglichen es, Vermögenswerte und Daten sicher zwischen der Haupt-Blockchain und der Sidechain zu übertragen, ohne die Haupt-Blockchain zu überlasten. Sidechains bieten Flexibilität und erlauben es Entwicklern, verschiedene Funktionen und Verbesserungen zu testen, ohne das Hauptnetzwerk zu beeinträchtigen. Langfristig sind Sidechains entscheidend für die Skalierung und Erweiterung der Blockchain-Technologie.

Beispiel 1: Polygon (MATIC) ist eine Sidechain von Ethereum, die darauf abzielt, die Skalierbarkeit und Interoperabilität des Ethereum-Netzwerks zu verbessern. Polygon ermöglicht schnellere und kostengünstigere Transaktionen und unterstützt die Entwicklung von dApps durch seine skalierbare Infrastruktur.

Beispiel 2: Liquid Network ist eine Sidechain von Bitcoin, die schnelle und vertrauliche Transaktionen zwischen Börsen und Institutionen ermöglicht. Liquid Network bietet kürzere Bestätigungszeiten und verbesserte Datenschutzfunktionen, was es ideal für den schnellen Austausch von Bitcoin und anderen digitalen Vermögenswerten macht.

Beispiel 3: RSK (Rootstock) ist eine Sidechain von Bitcoin, die Smart Contracts und dezentrale Anwendungen (dApps) unterstützt. RSK nutzt die Sicherheitsmerkmale von Bitcoin und erweitert sie um die Möglichkeit, komplexe Smart Contracts zu erstellen, was neue Anwendungsfälle für das Bitcoin-Netzwerk eröffnet.

4. Interchain-Protokolle

Interchain-Protokolle ermöglichen die Interoperabilität zwischen verschiedenen Blockchains, was entscheidend für die Zukunft der Blockchain-Technologie ist. Sie erlauben es verschiedenen Blockchain-Netzwerken, Daten und Werte nahtlos auszutauschen und schaffen dadurch ein vernetztes Ökosystem. Diese Protokolle fördern die Skalierbarkeit, Flexibilität und Innovation, was die Entwicklung neuer dezentraler Anwendungen (dApps) unterstützt.

Beispiel 1: Cosmos (ATOM) nutzt das Inter-Blockchain Communication (IBC) Protokoll, um den Austausch von Daten und Vermögenswerten zwischen verschiedenen Blockchains zu ermöglichen und so ein verbundenes Blockchain-Ökosystem zu schaffen.

Beispiel 2: Polkadot (DOT) ermöglicht es verschiedenen Blockchains, durch ein gemeinsames Sicherheitsmodell miteinander zu interagieren. Dies fördert die Interoperabilität und den Austausch von Daten und Vermögenswerten zwischen den Parachains innerhalb des Polkadot-Ökosystems.

Beispiel 3: Quant (QNT) bietet Interoperabilitätslösungen über das Overledger-Netzwerk, das verschiedene Blockchains verbindet und die Kommunikation zwischen ihnen ermöglicht. Quant zielt darauf ab, ein universelles Protokoll für die Blockchain-Interoperabilität zu schaffen.

5. Decentralized Oracle Networks (DONs)

Decentralized Oracle Networks bieten Blockchains Zugang zu Off-Chain-Daten, die für den Betrieb vieler dezentraler Anwendungen erforderlich sind. Sie stellen sicher, dass Smart Contracts verlässliche und aktuelle Informationen erhalten.

Beispiel 1: Chainlink (LINK) ist ein dezentrales Orakel-Netzwerk, das Smart Contracts mit realen Daten verknüpft. Es ermöglicht den Zugriff auf Datenfeeds, Web-APIs und traditionelle Bankzahlungen, die für die Ausführung von Smart Contracts erforderlich sind. Chainlink arbeitet mit verschiedenen Datenanbietern und ermöglicht eine sichere und vertrauenswürdige Übertragung von Daten auf die Blockchain.

Beispiel 2: Band Protocol (BAND) ist ein weiteres dezentrales Orakel-Netzwerk, das Off-Chain-Daten für Smart Contracts bereitstellt. Es bietet eine schnelle und skalierbare Lösung für die Integration von externen Daten in die Blockchain. Band Protocol verwendet eine flexible und effiziente Datenaggregationsmethode, um sicherzustellen, dass die bereitgestellten Informationen zuverlässig und aktuell sind.

Beispiel 3: Pyth Network auf Solana ist ein dezentrales Orakel-Netzwerk, das speziell für die Solana-Blockchain entwickelt wurde. Es liefert hochpräzise und zeitnahe Finanzmarktdaten wie Preise von Aktien, Kryptowährungen und anderen Vermögenswerten direkt an Smart Contracts. Pyth arbeitet mit führenden Finanzinstitutionen und Marktteilnehmern zusammen, um Daten von höchster Qualität zu gewährleisten und nutzt die schnelle Infrastruktur von Solana für effiziente Datenverarbeitung.

Fazit Layer 3 Lösungen

Layer 3-Lösungen erweitern die Funktionalität und Effizienz von Blockchain-Netzwerken, indem sie spezialisierte Dienste und Anwendungen ermöglichen. Anwendungsspezifische Blockchains wie Ripple und VeChain, Parachains auf Polkadot wie Acala und Moonbeam, Sidechains wie Liquid Network und Loom Network sowie Interchain-Protokolle wie Cosmos und Polkadot bieten massgeschneiderte Lösungen für verschiedene Anwendungsfälle und fördern die Interoperabilität zwischen Blockchains. Dezentrale Orakel-Netzwerke wie Chainlink und Band Protocol erweitern die Einsatzmöglichkeiten von Smart Contracts, indem sie zuverlässigen Zugriff auf Off-Chain-Daten bieten. Durch die Implementierung und Weiterentwicklung von Layer 3-Technologien können Blockchains ihre Vision einer dezentralisierten Zukunft besser verwirklichen und eine breitere Akzeptanz finden.

Summary der Layer 1 – 3

Die Optimierung und Integration der drei Blockchain Layer sind entscheidend für die langfristige Skalierbarkeit, Effizienz und Akzeptanz der Blockchain-Technologie. Layer 1 bildet das stabile Fundament, während Layer 2 die Transaktionskapazität erhöht und Layer 3 spezialisierte Funktionen und Interoperabilität ermöglicht.

Gemeinsam ermöglichen diese Schichten eine robuste und vielseitige Blockchain-Infrastruktur, die bereit ist, die Herausforderungen der heutigen digitalen Welt zu meistern und zukünftige Innovationen zu unterstützen.

Durch die fortlaufende Entwicklung und Implementierung dieser Technologien können Blockchains ihre Vision einer dezentralisierten Zukunft besser verwirklichen und eine breitere Akzeptanz finden.

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